Delock 11827 Schalter mit Leistungsmessung

Die Steckdosen sind mit Tasmota Software ausgerüstet. Sie lassen sich per Webinterface oder per MQTT über WLAN schalten und Auslesen. Hauptvorteile: relativ niedriger Preis, kein Cloudzwang, also auch keine Zwangsspionage. Die Belastbarkeit ist merkwürdig angegeben mit 16 A aber als maximale Leistung ist 2500 W genannt, das würde nur 10,87 A entsprechen. Das ist wenig einleuchtend, denn auch eine denkbare Last mit 2,5 kW Wirkleistung und 16 A Stromaufnahme verursacht am Shunt die gleiche Verlustleistung wie mit 16 A Wirkstrom. Möglicherweise ist die Schaltleistung nur 2,5 kW. Ganz klar ist das nicht.

In dem Gerät verbaut ist ein Shunt mit 1 mΩ, bei 16 A entsteht ein Verlust von 0,265 W. Das sollte kein Wärmeproblem sein. Das Schaltelement ist ein Relais. Die Messung erfolgt mit einem HLW8012, ein Einphasen-Multifunktions-Messchip der Firma Hiliwi (China). Die Spannung wird direkt über Teilerwiderstände gemessen, der Strom über den Shunt. Der Chip gibt zwei Messsignale aus, einmal die Leistung, und auf einem zweiten Ausgang umschaltbar entweder die Spannung oder der RMS Strom. Die Leistungsmessung des verwendeten Chips hält laut Datenblatt die Forderungen der IEC 687/1036 ein (ohne die Klasse zu benennen). In einem Bereich von 1000:1 mit 0,2% Genauigkeit, das wäre also für 3,68 W … 3680 W.

Die Auswertung, Aufsummierung und Ausgabe über das Web-UI und WLAN macht ein ESP8285. Die Tasmota Software ist open source und kann OTA aktualisiert werden.

Die Leerlaufstromaufnahme ist ein Gleichstrom, (Kanal 2 mit 50 mA/Skt): leerlauf Stromaufnahme Die Leerlaufleistung liegt bei ca. 0,75 W.

Messgenauigkeit

Die Genauigkeit der Leistungsmessung ist bei ohmschen Lasten recht brauchbar, oberhalb von 8 W ist die Abweichung ca. 3% vom wahren Wert. Unter 1,5 W zeigt das Gerät immer 0,00 an, ist also komplett falsch und für Messungen von Standbyverbrauch völlig ungeeignet. Auch mit induktiven oder kapazitiven Lasten wird die Messung sehr ungenau. Es wird zwar ein Powerfaktor angezeigt, dieser Wert ist aber nicht nachvollziehbar. Auch wird bei kleinen, rein ohmschen Lasten ein komplett falsche Strom angezeigt. Mit einem 1 µF Kondensator also ca 100 mA Blindstrom wird zwar korrekter Weise 0,00 W angezeigt aber den Strom zeigt das Ding mit 0,00 A an und das ist komplett falsch. Grafik Messgenauigkeit Die Genauigkeit des Chip-Datenblatts wird also von dem Gerät keineswegs erreicht, jedoch könnte man einen Abgeleich vornehmen, das habe ich nicht weiter getestet.

Fazit

Für die Steuerung und Messung von Verbrauchern wie Klimaanlage, Trockner und Waschmaschine ist das Gerät ganz brauchbar. Die MQTT Fähigkeit ermöglicht es die Daten in ein Zabbix-Monitoring zu dokumentieren. Das funktioniert zuverlässig.