Windows – keiner mags, jeder hats

Bevormundung durch Microsoft

Mit unglaublicher Persistenz widersetz sich MS aller vernünftigen Appelle, die in der Fachwelt und in allen Zeitschriften und Foren seit Windows 3.1 immer und immer wiederholt werden. So wird zum Beispiel auch im aktuellen Windows immernoch die Dateiendung für den Benutzer ausgeblendet, was nicht nur störend ist, sondern ein handfestes Sicherheitsproblem.

Verfügbarkeit durch Updates?

Auch in der aktuellen Version ein äusserst leidiges Thema, wer kennt das nicht: man möchte nur mal eben eine Präsentation starten, schaltet den Computer ein und da kommt ein Meldungsfenster "Neustart in 10 minuten". Danke. Das passiert natürlich prompt wenn man nur eine schlechte Netzverbindung hat. Bei Microsofts Betriebssystem sorgen Updates erst einmal für sicheren zeitweiligen Ausfall durch Nichtverfügbarkeit. Dabei sollen Updates eigentlich die Verfügbarkeit erhöhen. Am erstaunlichsten dabei ist die Toleranz die die meisten Benutzer diesem nur mit Fäkalbegrifflichkeiten zu beschreibenden Verhalten entgegen bringen: "Ja das kennt man ja..."

Privatsphäre

Jedem ist eigentlich bewusst: Microsoft gehört zu der Phalanx williger Lakaien für NSA, GHCQ und wie sie alle heissen. Jeder hat ja die Lizenzbedingungen anerkannt ohne diese zu lesen und zu verstehen. Die Datenschutzbestimmungen von Microsoft umfasst den unfassbaren Umfang von knapp 38000 Worten (ca. 99 Seiten A4), das entspricht der Lesezeit von 160…190 Min!!!! (Durchschnittlicher Leser) Mit fatalistischem Gleichmut ergibt man sich der vermeindlichen Alternativlosigkeit. Letzlich hat wohl jeder die Privatsphäre die er verdient.

Schnell installiert

Wer Windows mal installiert hat kennt das: Nach DVD einlegen, Ja, Ja und 15 Minuten Werbepräsentation ist scheinbar alles fertig. Brauchbar ist das ganze aber erst nach weiteren 8 Stunden abwechselnder Updates und Neustarts. Danach ist es immernoch nicht brauchbar, weil von den Produktivprogrammen nur Probeversionen installiert sind. Also nochmal DVD rein, Ja, Ja, weiter... Neustart. Für jedes Programm. Drucker Scanner, und wieder DVD, Ja, Ja, weiter - Neustart. Nur zum Vergleich: ein Ubuntu ist nach 20 Minuten Installation komplett einsatzfähig. EIN Neustart.

Fortschritt durch Nachahmung

Dass Windows ein rein interaktives OS ist, wurde inzwischen auch als strategischen Nachteil erkannt. Der Versuch diesen zu beheben hat zu solchen Dingen wie Power Shell geführt. Diese basiert nicht einfach auf einer Shell sondern es liegt eine Objekt-Pipeline + Skriptsammlung (Cmdlets) zugrunde. Diese zu verwenden ermöglicht den Zugriff auf Dinge wie die Registry oder E-Mails in Exchange. Die API wird jedoch von Microsoft andauernd verändert, so dass Skripte die man sich zur Verwaltung baut nach einem halben Jahr nur noch Fehlermeldungen bringen, und dann fängt man von vorne an. Das ist kein Hilfswerkzeug sondern eine Zumutung.

Drucken über Windows

Das Druckkonzept unter Windows ist eine klassische Fehlkonstruktion (Broken by design). Die Renderfunktionalität und die Kommunikation mit dem Drucker wird jedem Druckerhersteller überlassen. Dementsprechend sind zum Beispiel die Netzwerkfähigkeiten verschiedener Drucker extrem unterschiedlich. Der Druckserver unter Windows ist eigentlich nur ein reiner Spooler ohne weitere Funktionalität und das Rendern und die Kommunikation mit dem Gerät wird dem Treiber überlassen, der bis Version 2003 sogar im Kernelmodus(!) läuft. Das ist eine sicherheitstechnisches Desaster. Selbst User-Mode Treiber unter Server 2016 leiden permanent unter Störungen mit Ausfällen. Internationalisierung ist nicht einmal im Ansatz vorhanden. Man kann zwar fremdsprachige Treiber auf einem System installieren, aber nur einen, und der ist dann für alle Benutzer, egal welche Sprache diese bevorzugen. Nur zum Vergleich: Apples MAC OS, Linux, OpenBSD alle diese Systeme sind vollständig Multilingualfähig. Einem Benutzer wird eine Sprache zugeordnet, und in der erscheinen alle Programme und auch die Druckdialoge. Zudem ist das auf POSIX Betreibssystemen eingesetzte IPP vollständig netzwerkfähig und in der Entwicklung jahrzehnte voraus mit treiberlosem Druck und standardisierten 3D-Erweiterungen. Microsoft hat angeblich ebenso das fortschrittliche IPP implementiert, aber bis heute nur die Version 1.0 und selbst diese unvollständig, also ein reiner Anscheins-Fortschritt.

Um die Ecken denken

Outlook zum Beispiel ist hat viele absurde, groteskte Funktionen: Seine Kontakte sucht man voreingestellt per Vornamen! Das mag in den USA ok sein. Aber hierzulande sind Telefon- und Adressbücher immer nach Nachnamen sortiert. Normalerweise erwartet man eine Suche nach Nachnamen, oder wenigstens nach Nachnamen oder Vornamen. Microsofts Innovationen zeigen sich immer wieder als Ergebnis widersinnigen Denkens in Paarung mit narzistischer Ignoranz.

Das letzte Windows

Mit Windows 10 hat Microsoft das Geschäftsmodell so geändert, dass der Konzern jederzeit ohne auch nur die geringste Innovation bieten zu müssen seinen Aktionären jederzeit ein Wachstum garantieren kann. Man braucht nur eine weitere Windows-Komponente abkoppeln und diesen Mehrwert separat über denn App-Shop verkaufen. Genial - nur nicht gut für den Benutzer.

Hyper-V

Die Virtualisierung hat den die Bezeichnung nicht verdient. Definitiv kann man damit keine Hardware nachbilden, denn in einer Hardware kann ich z.B. einfach das Floppylaufwerk ausbauen wenn ich es nicht mehr brauche. Das geht bei Hyper-V leider nicht. Die Hardware lässt sich überhaupt nicht ändern. Eine MAC Adresse wird einer Netzwerkschnittstellen dynamisch zugewiesen - wer so etwas erfindet sollte sich untersuchen lassen. Die Netzwerkperformance ist mieserabel und unsymmetrisch vor allem bei Verwendung virtueller Switche. UDP Verbindungen haben bei schon sehr geringen Datenraten erhebliche Paketverluste. Das ist schlimmstes gebastel, wahrscheinlich wird es ja auch deshalb verschenkt. Sollte es mit der Zeit verbesserungen erfahren ist das ja die Möglichkeit für eine weitere kostenpflichtige Erweiterung für den Appshop, das freut die Aktionäre. Mein aufrichtiges Mitleid gilt all denen die sich mit sowas rumschlagen müssen.